„Schauen erlaubt? Vielfalt Mensch“
Die diesjährige Sonderausstellung „Schauen erlaubt? Vielfalt Mensch“ stellt Menschen, die „anders“ sind beziehungsweise aussehen, in den Mittelpunkt. Thomas Kuster (Ausstellungskurator Schloss Ambras Innsbruck) war so nett und hat uns ein wenig darüber erzählt.
Thomas Kuster: „In ‚Schauen erlaubt? Vielfalt Mensch‘ rücken wir die Personen mit ihren Lebensgeschichten in den Mittelpunkt. In der Ambraser Sammlung findet man Abbildungen von Menschen mit Behinderungen, Klein- und Großwüchsigen sowie der Familie Gonzalez mit ihrer auffallenden Körperbehaarung. Diversität hat es also immer schon gegeben, auch im 16. Jahrhundert. Der Begriff bezeichnet, dass wir Menschen unterschiedlich und zugleich einzigartig sind. Diese ‚Unterschiedlichkeit‘ kann auch mit ‚Anderssein‘ umschrieben werden. Wie aber war der Umgang im 16. Jahrhundert mit Menschen, die nicht der gesellschaftlichen Norm entsprachen, wie erfolgte die Wahrnehmung von ‚Anderssein‘? Im Falle des großgewachsenen Anton Frank, welchem im Zuge von Recherchen sein Name und seine Identität wiedergegeben werden konnten, war es seine Körperdiversität. Die Sonderausstellung versteht sich als Reaktion auf die aktuell breit geführte Frage nach Diversität in unserer Gesellschaft und fordert die Besucherinnen und Besucher dazu auf, ihre eigene Wahrnehmung zu reflektieren: Ist Schauen erlaubt?“
