Bridge-Beat-Festival_2024_c-Simon-Reichmann

Ein neues Musikfestival erobert von 18. bis 20. Juli 2024 Innsbruck, um sowohl sommerliche Leichtigkeit zu zelebrieren als auch Menschen, Städte und Kulturen zu verbinden. Der passende Name dazu? (Trommelwirbel:) BRIDGE BEAT FESTIVAL. Im Herzen der Stadt, genauer: in der Maria-Theresien-Straße, wird ein bunter Mix aus Indie, Jazz, Pop, Blues, Folk und Weltmusik präsentiert. Das abwechslungsreiche Programm und zahlreiche Side-Events sind bei freiem Eintritt für alle zugänglich.

Summer in the city

Im Sommer ist in Innsbruck und Umgebung einiges los! Und das hat Tradition, könnte man sagen. Gerade kulturell wird ein vielseitiges Programm geboten. Dazu zählen Institutionen wie Theater unter Sternen, die Innsbrucker Promenadenkonzerte, die Festwochen der Alten Musik, die Tiroler Volksschauspiele in Telfs, das Open-Air-Kino im Zeughaus, das KRAPOLDI Festival und viele weitere schöne Veranstaltungen. (Da könnten eine Fußball-EM oder Olympische Spiele glatt ein bisschen untergehen, zumindest für eine eher sportuninteressierte Bloggerin wie mich.)

Über viele Jahre gehörte auch das New Orleans Festival als Fixpunkt zum sommerlichen Innsbruck-Programm. Nach 25 erfolgreichen, jazzig-bluesigen Jahren ging diese Ära 2023 zu Ende und der künstlerische Leiter Markus Linder verabschiedete sich mit einem fulminanten Finale am Landhausplatz. An dieser Stelle möchte ich ein großes Danke für dieses wunderbare Festival aussprechen, das ich persönlich zwar immer wieder mit plötzlichen Wolkenbrüchen, aber auch mit richtig guter Stimmung, buntem Publikum und mitreißender Musik verbinde.

Zeit für Neues

Die Zeitenwende „nach dem New Orleans Festival“ ist angebrochen und schafft Raum für Neues: So entsteht von 18. bis 20. Juli 2024 mit dem BRIDGE BEAT FESTIVAL ein Eventhighlight, das gekommen ist, um zu bleiben. Das Innsbruck Marketing hat zusammen mit dem künstlerischen Leiter Marc Hess ein durchdachtes Konzept und ein wirklich beeindruckendes Line-up erarbeitet.

Kurz vor Start durfte ich die Projektleiterinnen Sarah Brandacher und Eva Schumacher (beide Innsbruck Marketing) treffen, um mit ihnen über Brücken, Beats und Festivalfeeling zu sprechen.

Die beiden sind voller Vorfreude, und den Stress, den sie ganz bestimmt haben, merkt man ihnen nicht an. Die Folder, Merchandise-Artikel und weitere Werbemittel sind soeben druckfrisch angekommen, die Fahnen im Stadtzentrum und auf den Brücken wehen, die Plakate hängen. Mit jedem kleinen Puzzleteil erwacht das Konzept schön langsam zum Leben, an dem (nur!) ein Jahr lang getüftelt wurde (neben allen anderen Veranstaltungen des Innsbruck Marketings wohlgemerkt). Sarahs und Evas Freude ist echt, ehrlich und ziemlich ansteckend.

Veränderung als Chance

Sie sehen die Entscheidung, nach dem New Orleans Festival etwas ganz Neues auf die Beine zu stellen, als riesengroße Chance. Im Gespräch merke ich schnell, wie viele, viele Ideen und Aspekte in das Konzept fürs neue BRIDGE BEAT FESTIVAL einfließen. Über allem steht dabei das Brückenbauen zwischen Musikstilen, Städten, Kulturen und Menschen. Ein wunderbarer Gedanke in einer Stadt, die die Brücke schon im Namen trägt, und in einer Zeit, in der diese Brücken vielleicht wichtiger sind denn je … willkommen in Innsbruck.

Urbane Konzerte mit alpinen Ausblicken

Die Konzerte des BRIDGE BEAT FESTIVALS finden auf einer Bühne in der Maria-Theresien-Straße statt. Mitten in der Stadt. Ich bin neugierig und frage nach: Warum dort und wo genau? Sarah erklärt mir, dass die Bühne am nördlichen Anfang der Straße, also beim Eingang zur Altstadt, steht. „Die Spielrichtung (ein tolles Wort!) nach Süden, zur Annasäule, ist neu, und das Publikum schaut umgekehrt nach Norden, direkt auf die Nordkette“, so Sarah weiter, und ich denke mir, das ist schon eine geniale Idee. Die Verbindung oder Brücke von der Stadt zum Berg, die in Innsbruck so allgegenwärtig scheint, wird so jedenfalls in schönster Form sichtbar.

Lokale Gastronomie und besondere Goodies

Für die Verpflegung ebendort sorgen die lokalen Gastronominnen und Gastronomen (direkt von der Maria-Theresien-Straße und aus der Altstadt). Eva verrät, dass es schön ist zu sehen, mit welcher Begeisterung hier mitgearbeitet wird. „Außerdem hat unser BRIDGE BEAT FESTIVAL zu richtig coolen Eigeninitiativen inspiriert: Bei Tomaselli wird’s eine eigene Eissorte zum Festival geben und bei Peintner passende Frozen-Yogurt-Toppings zu den Partnerstädten.“ Ein Festival mit eigenem Eis? Das hier wird ja immer besser!

Ein Programm für alle

Musikalisch steht ein Crossover auf dem Programm, mit dem wieder viele Brücken geschlagen werden. Arrangiert hat das Line-up der künstlerische Leiter Marc Hess, wobei es für jeden Festivaltag einen Schwerpunkt gibt. Mir persönlich ist Marc Hess dank großartiger Musicalproduktionen in Telfs ein Begriff. Jesus Christ Superstar, Hair und RENT habe ich auch nach 15 Jahren (und mehr) noch lebendig im Gedächtnis. Mein Eindruck: Mit Marc Hess konnte ein Vollblutmusiker als Mastermind gewonnen werden, was unbedingt für die künstlerische Qualität des Festivals spricht.

Eine große Besonderheit ist außerdem, dass alle Konzerte und Side-Events kostenlos sind. Es werden 3.000 bis 5.000 Besucherinnen und Besucher pro Festivaltag erwartet, wenn das Wetter mitspielt, vielleicht auch etwas mehr.

Donnerstag im Dialekt (18.7.2024)

„Regional über den Tellerrand“ ist das Motto am ersten Tag. TOI. gibt Jazz und Pop in Tiroler Mundart zum Besten. CubaBoarisch 2.0 kombiniert bayrische und kubanische Dialekte und Klänge. Südtiroler Musik und Regionalkolorit serviert schließlich Singer-Songwriter Max von Milland. Auch die Aftershow im mariatheresia steht im Zeichen regionaler Künstler: Hier legt DJ Allspice auf, und die Profitanz-Crew des Street Motion Studio sorgt für Stimmung.

Freitag (inter-)national (19.7.2024)

Heimische Künstlerinnen und Künstler mit internationaler Erfahrung stehen am Freitag im Rampenlicht: Tanyc, Susan Wolf und Manu Delago. (Details zur ReCycling Tour 2023 von Manu Delago sind in diesem Blogartikel nachzulesen.) Von Soul, Elektronik über Blues und Indie bis hin zu Weltmusik und Jazz wird alles geboten.

Partnerstädte-Samstag (20.7.2024)

Innsbruck hat sieben Partnerstädte. Vier davon sind musikalisch am BRIDGE BEAT FESTIVAL vetreten und am Samstag zu hören: Tram des Balkans (aus Grenoble), die Kraków Street Band (aus Krakau) und D/troit (aus Aalborg) erobern die Bühne in der Maria-Theresien-Straße. Zur Aftershow lädt die p.m.k. mit Musik aus Tiflis: Ninasupsa und Zesknel lassen das Festival dort ausklingen.

Sarah und Eva sind davon überzeugt, dass die Mischung aus Indie, Jazz, Pop, Blues, Folk und Weltmusik eine sehr, sehr breite Zielgruppe anspricht und dass wirklich für jede und jeden etwas dabei ist.

Rahmenprogramm auf der Picknickdecke und auf der Tanzfläche

Besondere Side-Events in ganz neuer Form sollen das BRIDGE BEAT FESTIVAL zu weiteren Menschengruppen und in die ganze Stadt tragen. An den drei Festivaltagen findet jeweils von 11 bis 13 Uhr beim Pavillon im Hofgarten ein BRIDGE BEAT BRUNCH statt. In lockerer Atmosphäre stimmen die Künstlerinnen und Künstler dort schon vorab ein paar Songs an und erzählen in moderierten Interviews ein bisschen von sich. Interessierte, Passantinnen und Passanten haben so die einmalige Gelegenheit, die Musikerinnen und Musiker im kleineren Rahmen kennenzulernen und sich perfekt auf die Konzerte einzustimmen. Ein Picknick im grünen Hofgarten inklusive: Es werden Liegestühle und Picknickdecken zum Ausleihen bereitgestellt, Gastronomie sorgt mit Kaffee und Snacks vor Ort fürs leibliche Wohl.

Diese Brunch-Idee finde ich persönlich sehr schön, weil der Hofgarten einfach auch ein wunderbarer Platz dafür ist. Eva hofft, mit diesem Side-Event auch andere Zielgruppen als Konzert- und Festivalfans anzusprechen, so zum Beispiel ältere Menschen, die vielleicht nicht mehr stundenlang vor einer Bühne stehen können oder wollen. „Ich werde definitiv bei meiner Oma Werbung für den BRIDGE BEAT BRUNCH machen!“, sagt Eva, und ich hoffe, dass ihre Oma wirklich kommt. Den Ansatz finde ich cool, und ich wünsche mir, dass dieses musikalische Picknick in Innsbruck gut angenommen wird.

Festivalausklang

Am Donnerstag und am Samstag gibt es bei den Aftershows die Möglichkeit, noch bis in die Nacht zum BRIDGE BEAT zu tanzen. Am Donnerstag, 18. Juli 2024, im mariatheresia bei DJ Allspice und dem Street Motion Studio; am Samstag, 20. Juli 2024, in der p.m.k. bei Musik aus der Partnerstadt Tiflis. Auch dieser Programmpunkt macht klar, dass das Festival wirklich alle Zielgruppen ansprechen möchte.

3, 2, 1 ... Festival!

Es ist angerichtet und es kann losgehen. Die Vorfreude auf das BRIDGE BEAT FESTIVAL ist groß – auch bei mir! Eigentlich kann’s nur gut werden, das Konzept wirkt überzeugend. Wenn überhaupt, dann gibt es nur ein großes Fragezeichen: das Wetter. Der Juli liegt in der Gewittersaison, das New Orleans Festival könnte ein Lied davon singen. Man muss mit allem rechnen, aber wir hoffen auf das Beste. So auch Sarah und Eva, die die Frage, ob sie Wetterangst hätten, mit der einzig richtigen Antwort kontern: „Niemand kann übers Wetter bestimmen, und das ist eigentlich auch gut so. Wir hoffen natürlich, dass alle Veranstaltungen sicher stattfinden können. Aber wir nehmen’s, wie’s kommt, und machen das Beste draus!“

Für das angenehme und spannende Gespräch mit Sarah Brandacher und Eva Schumacher sowie für die freundliche Bereitstellung der Fotos bedanke ich mich recht herzlich. Und ich wünsche den beiden Organisatorinnen, den Festival-Beteiligten und allen stabiles Wetter für ein wunderbares, verbindendes BRIDGE BEAT FESTIVAL.

Informationen

BRIDGE BEAT FESTIVAL, www.bridgebeat.at
18.–20. Juli 2024, Konzerte in der Maria-Theresien-Straße ab 18 Uhr
BRIDGE BEAT BRUNCH beim Pavillon im Hofgarten von 11 bis 13 Uhr

Titelbild: © Simon Reichmann

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