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Räuchern und Dreikönigssingen

Neben vielen bekannten Weihnachtsbräuchen gibt es auch einige, die man im Urlaub nicht so oft sieht. Zum Beispiel, wenn an bestimmten Tagen zu Hause wohlriechende Kräuter verbrannt werden. Oder wenn Kinder als Heilige Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus ziehen und für deren Bewohner Lieder singen.

Das Räuchern in den Rauhnächten

zwischen 24. Dezember und 5. Jänner

Der Brauch entstand ursprünglich aus dem Aberglauben heraus, dass in dieser Zeit finstere Mächte Einzug halten könnten. Man vermied das Aufhängen von Wäsche, damit sich darin keine böse Seelen verheddern. Urinieren vor die Stalltüre sollte böse Kobolde abhalten, ein Büschel Beifuss-Gewürze über der Stalltüre vor Unheil schützen. Das Urinieren wird heute unseres Wissens nach nicht mehr praktiziert. Die häusliche Zeremonie des Räucherns in vielen Teilen der Alpenaber aber auch heute noch. Verschiedene Harze und Weihrauch, meist ergänzt mit heimischen Duftkräutern, werden in einer großen Pfanne zum Rauchen gebracht. Mit dieser Pfanne zieht die Familie betend durch Haus und Stall, dankt für das abgelaufene Jahr und erbittet für Mensch und Tier eine gute Zukunft. 

Dreikönigssingen

Der Brauch entstand vermutlich in Klosterschulen, deren Schüler sich damit zumindest ab dem 16. Jahrhundert ein Zubrot verdienten. Es sind meist Kinder, die sich als die drei Könige mit Namen Caspar, Melchior und Balthasar verkleiden und am 6. Jänner mit einem Weihrauchfass von Haus zu Haus ziehen. Ihren Besuch dokumentieren sie meist an der Haustüre, auf der die drei Buchstaben C+M+B (Caspar, Melchior, Balthasar) mit Kreide geschrieben werden. Eine weitere Deutung der Buchstaben ist der lateinische Spruch "Christus mansionem benedicat" was übersetzt "Christus segne dieses Haus" bedeutet. Der Aberglaube will es, dass dadurch böse Geister vom Eintreten in das Haus zurückschrecken.

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